Keine verbandsweite Saisonunterbrechung im FLVW geplant
Im Fußball- und
Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) wird es aktuell keine flächendeckende
Saisonunterbrechung im Amateur- und Jugendspielbetrieb geben. Darauf
verständigten sich die Vorsitzendenden der 29 FLVW-Kreise und Vertreter des
FLVW am Donnerstagabend in einer gemeinsamen Videokonferenz. Gleichwohl
betrachten die Funktionäre das Infektionsgeschehen mit Sorge - lokale oder
regionale Fußballpausen sind weiterhin möglich.
Einig waren die sich Teilnehmer der Videokonferenz, dass das
Risiko einer Infektion auf den Fußballplätzen äußerst gering ist. "Der Fußball
ist nicht dafür verantwortlich, dass die Inzidenzwerte steigen. Es gibt bislang
keine nachweisbaren Fälle, in denen sich Spielerinnen und Spieler untereinander
auf dem Spielfeld angesteckt hätten", betonte der für den Amateurfußball
verantwortliche Vizepräsident Manfred Schnieders. Im westfälischen
Verbandsgebiet sind von den bislang rund 25.500 angesetzten Partien im Amateur-
und Jugendfußball in der aktuellen Spielzeit 436 ausgefallen. 98,2 Prozent der
Spiele konnten durchgeführt werden. "Wir möchten nicht den Eindruck erwecken,
die Saison durchzuprügeln. Aber dort, wo es möglich ist, wollen wir den
Spielbetrieb anbieten", sagte Schnieders. Zudem gäbe es aus der Staatskanzlei
der Landesregierung Nordrhein-Westfalens aktuell keine Signale, das
Fußballspielen zu untersagen.
"Vereine wollen nicht
zu Hotsports werden"
Besonders die Kreisvertreter aus aktuellen Risikogebieten
mahnten jedoch zur Vorsicht. Hans-Otto Matthey: "Es kann sein, dass sich die
Lage noch verschlimmert. Insbesondere die Kabinensituation ist für viele
Vereine ein Problem. Zudem müssen wir einen Appell an die Zuschauer richten,
die sich vereinzelt noch sehr undiszipliniert verhalten", so Recklinghausens
Kreis-Chef. Klaus-Dieter Leiendecker pflichtete dem bei: "In Bochum haben wir
rund sechs Prozent Spielausfälle zu verzeichnen. Zudem dürfen sich nur noch
fünf Personen gleichzeitig in der Kabine aufhalten". Beckums Kreisvorsitzender Peter
Wiethaup: "Vereine wollen nicht zu Hotspots werden".
Die Sorgen der Vereine nimmt man auch in Kaiserau zur
Kenntnis - und sehr ernst: "Wir wissen um die große Herausforderung für unsere
Vereine, ihre Funktionäre und Spieler. Die Lösungen müssen aber lokal statt
global gefunden werden", sagte Gundolf Walaschewski. Der FLVW-Präsident verwies
auf die Situation im politischen Kreis Unna, der per Allgemeinverfügung den
Kontaktsport bis zum 25. Oktober untersagt hat. Entscheidungen der örtlichen
Gesundheitsbehörden werde man vollumfänglich unterstützen. "Sollte sich das
Infektionsgeschehen oder die politische Verfügungslage in den kommenden Wochen
ändern, ist der FLVW jederzeit in der Lage, flexibel und angemessen auf die
Auswirkungen für den Spielbetrieb zu reagieren", kündigte Walaschewski an.
Appell an Vereine und
Zuschauer: Mund-Nasen-Schutz
Der FLVW und die Kreisvorsitzenden rufen ihre Vereine und
die Besucherinnen und Besucher der Sportanlagen deshalb noch einmal dazu auf, dass
auf dem Sportgelände Mund-Nasen-Bedeckungen von allen Personen außerhalb des
Spielfeldes getragen werden (Zuschauer, Auswechselspieler, Funktionäre etc.).
Behördliche Vorgaben zur Nutzung von Kabinen sollen von den Mannschaften zudem
streng befolgt werden, um die Ansteckungsgefahr in geschlossenen Räumen zu
minimieren. |